Das Abwasser der Bäume

Das Abwasser der Bäume

Wie schwitzende Bäume das lokale Klima beeinflussen

Um die Abhängigkeit der Temperatur von der urbanen Vegetation zu ermitteln, besteht in Mainz ein Messnetzwerk aus Sensoren, die an Bäumen angebracht sind und halbstündlich messen. Ermittelt werden Temperatur und relative Luftfeuchte und der Durchfluss des Wassers durch den Stamm des Baumes. Zudem kann man das tägliche Wachstum und Schrumpfen des Baumes nachvollziehen, das durch das Nachziehens von Wasser aus dem Boden und die Transpiration über die Blätter zustande kommt. Die Abbildung zeigt vier aktive Messstandorte und einen bereits abgebauten: den Stadtfriedhof (Park, aktiv), das Landesmuseum (Courtyard, aktiv), die Große Bleiche (Street, aktiv), den Münsterplatz (Square, aktiv) und die Altmünstergemeinde (Garden, abgebaut). Informationen zu den einzelnen Messpunkten finden sich auf der Karte bei der jeweiligen Adresse.

Folgende allgemeine Ergebnisse lassen sich durch diese Messungen ermitteln: Die Wasserdynamik ist vor allem vom täglichen Wetter abhängig. Bei Niederschlagsereignissen wächst der Stamm abrupt, bei hoher Transpirationsrate und geringerer Wasserverfügbarkeit sinkt die Performance. Bei moderatem Niederschlag ist der Saftfluss durch den Baum besonders hoch. Bei Sonnenaufgang hat der Baum den größten Umfang, dieser sinkt mit einsetzender Transpiration. Die nächtliche Transpiration ist bei trockenen Bedingungen am stärksten. Den größten Wärmeeffekt weisen Städte im Frühjahr auf, die Differenz zwischen vegetativen und urbanen Bereichen ist jedoch im Sommer am größten. Durch die Öffnung der Stomata (Poren in der Epidermis von Pflanzen) findet auch nachts Transpiration statt.

(Quelle: Manuel Dienst, Doktorand der Climatology Unit am Geographischen Institut der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)

Zugangbeschränkt zugänglich

Geodaten49.99238 | 8.24118

Netz(e)DatenMüll & Abwasser

http://www.geo.uni-mainz.de/