Im Laufe der Evolution haben sich Pilze vor etwa 1,5 Milliarden Jahren aus wasserbewohnenden, pilzähnlichen Einzellern entwickelt und den Schritt an Land wahrscheinlich vor etwa 600 Millionen Jahren gewagt. Dies geschah zu einer Zeit, in der es noch keine Landpflanzen gab. Die Pflanzen, die zunächst aus lebermoosähnlichen Organismen aus dem Wasser ans Land kamen, benötigten Unterstützung bei der Wasseraufnahme. Diese Rolle erfüllten die bereits an Land lebenden Pilze, die mit Ihren Hyphen leicht Feuchtigkeit aufnehmen konnten. Als Gegenleistung profitierten die Pilze von den pflanzlichen Nährstoffen. Diese Form der Kooperation und des Zusammenlebens (Mykorrhiza) ist somit schon sehr alt und ermöglichte den ersten Landpflanzen das Leben in ihrem neuen, schwierigen Lebensraum.
(Quelle: Museum Wiesbaden, Sonderausstellung: „Pilze. Nahrung, Gift und Mythen“, Foto: Annika Wehrle)